NIS2-Hilfe für KMUs (2)
Ein Praxisorientierter Leitfaden für Cybersicherheit
Teil 2: Einführung in ein SIEM-System
(PresseBox) (Ober-Ramstadt, )
Die Sicherheit von IT-Systemen wird in einer digital vernetzten Welt zunehmend wichtiger – gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs), die oft über begrenzte Ressourcen verfügen. Die EU-Richtlinie NIS2 (Network and Information Security) setzt hier an und gibt klare Vorgaben zur Sicherstellung eines stabilen Sicherheitsniveaus. Diese Artikelserie „NIS2-Hilfe für KMUs“ richtet sich an Unternehmen, die eine gesetzeskonforme Cybersicherheitsstrategie entwickeln möchten. Der Fokus dieses zweiten Teils liegt auf den Grundlagen und der Bedeutung von Log-Daten, die als Herzstück einer wirksamen Sicherheitsüberwachung gelten. Ein modernes Security Information and Event Management (SIEM)-System ist ein unverzichtbares Werkzeug, um die Sicherheitslage eines Unternehmens umfassend zu überwachen und Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. SIEM-Systeme sammeln, analysieren und speichern Log-Daten aus unterschiedlichen Quellen innerhalb der IT-Infrastruktur und erlauben so eine ganzheitliche Überwachung und Verwaltung der Sicherheitslage. Sie vereinen Sicherheitsinformationsmanagement (SIM) und Sicherheitsereignismanagement (SEM) in einem leistungsstarken Ansatz für die Sicherheitsüberwachung und -verwaltung. Die zentrale Rolle von Log-Dateien Jedes Gerät in einem IT-System – ob PC, Smartphone oder Netzwerkgerät – erstellt kontinuierlich digitale Aufzeichnungen seiner Aktivitäten, sogenannte Log-Daten. Diese automatisch generierten Daten enthalten wertvolle Informationen, wie z. B.:
- Wer hat sich wann und wo eingeloggt?
- Welche Befehle wurden ausgeführt?
- Welche Systemfehler traten auf?
- Wie reagierten verschiedene Systemkomponenten auf bestimmte Anforderungen?
- Automatisierte Datenerfassung: Die Agenten erfassen automatisch Log-Daten von Endgeräten, Servern und Netzwerkgeräten, ohne dass eine manuelle Intervention erforderlich ist.
- Erweiterte Sicherheitsanalyse: Die Agenten führen erste Sicherheitsbewertungen durch, die Sicherheitskonfigurationsbewertungen (Security Configuration Assessments, SCA) genannt werden, und überprüfen die Sicherheitseinstellungen der Geräte anhand bewährter Standards.
- Situation: Ein Finanzunternehmen stellte außerhalb der regulären Arbeitszeiten ungewöhnlich hohe Datenzugriffe durch einen Mitarbeiter fest.
- Lösung: Die Sicherheitsplattform identifizierte die verdächtigen Aktivitäten und alarmierte das Sicherheitsteam.
- Ergebnis: Das Team entdeckte, dass der Mitarbeiter versuchte, sensible Kundendaten zu extrahieren. Dank der Plattform konnte der Datenabfluss rechtzeitig gestoppt und rechtliche Schritte eingeleitet werden.
- Situation: Ein Produktionsunternehmen wurde Ziel eines Ransomware-Angriffs, und die Sicherheitssoftware der Endgeräte konnte den Angriff nicht direkt stoppen.
- Lösung: Die Plattform erkannte ungewöhnliche Verschlüsselungsaktivitäten und löste Alarme aus, die das IT-Team zur schnellen Isolierung der betroffenen Systeme veranlassten.
- Ergebnis: Der Angriff wurde gestoppt, und die Ausbreitung der Ransomware konnte eingedämmt werden, wodurch der Betrieb nur minimal beeinträchtigt wurde.
- Situation: Ein Gesundheitsdienstleister suchte eine Lösung zur Einhaltung strenger Datenschutzrichtlinien zum Schutz sensibler Patientendaten.
- Lösung: Die Sicherheitsplattform überwachte den Zugriff auf Patientendaten und stellte sicher, dass alle Vorgaben eingehalten wurden.
- Ergebnis: Die Lösung erleichterte die Compliance und reduzierte das Risiko von Datenschutzverletzungen.